Tag 15: 24-30'C, überwiegend sonnig
Galveston-Houston
Wir fuhren wir die 80 km in den Süden zum Strand für Houstons Bürger und Touristen: Galveston. Am Wochenende ist hier sicher die Hölle los, freitags Mittag ist es überschaubar friedlich, wir verzogen uns auf den östlichsten Zipfel der Insel und waren mit einer anderen Familie allein an dem Strandabschnitt.Endlich war ich im Urlaub ... die Sonne brannte mir auf dem Bauch, der weiche Sand wärmte meinen Rücken, das Rauschen des Meeres und das Halten einer geliebten Hand beruhigte meine Sinne und ich schaffte es sogar hinein in den Golf von Mexiko, um sie wieder zu erweckten ... was in Pensacola noch unvorstellbar gewesen war (danke an dieser Stelle nochmal an das ätzende Unwetter, das es uns in Florida versaut hatte!). Trotz 30er-Sonnencreme beschlossen wir aber nach zwei Stunden, dass Rückzug vielleicht doch die beste Verteidigung gegen die brennende texanische Sonne wäre und fuhren zu den "Houston Premium Outlets". Ja, wenn man grad auf dem Weg ist ... ob sich da extra hinfahren lohnt, liegt an der individuellen List auf shoppen und den Willen, Geld auszugeben ;-)
Eigentlich hatten wir dann auf dem Plan zum "Angus Grill and Bar" zu fahren, das wir uns extra zuvor herausgesucht hatten (gab grad ne Werbeaktion für 25$ anstatt 39,90$ für all you can eat), aber als wir eine Weile im Stau der Rushhour festgesteckt waren, suchte ich das nächste gut bewertete Steakhouse am Highway heraus und wir landeten im Texas L&C am Kathy Highway (gehört zu ner Kette, in dem speziell hatten wir Glück mit der Bedienung, bekamen Probiererl vom geräucherten Rind des Hauses und die overcooked Steaks total selbstverständlich ersetzt). War eine gute Entscheidung, denn so konnten wir in Ruhe zu unserem Abendziel in der Stadt aufbrechen.
In einem Blog hatte ich von einer 250.000 Tiere zählenden Fledermauskolonie gelesen, die unter der Waugh Drive Bridge lebt und bei Sonnenuntergang ausschwärmt. Wir waren um 19:15 Uhr da, der Sonnenball berührte gerade die Baumwipfel. Bis 19:45 Uhr hatten sich schon eine Horde von 20 Menschen um uns versammelt (am Allen Parkway sind extra Infotafeln aufgestellt) und wir wartete ungeduldig auf die bats ... die Sonne war schon verschwunden. Plötzlich schlüpfte ein Kaninchen unter der Brückenbefestigung hervor und entzückte die Wartenden damit, dass er den Anschein erweckte, auch auf die Fledermäuse zu warten, weil es sich einfach auf den Pfeiler hockte und aufs Wasser hinaus starrte. Doch die Fledermäuse ließen weiter auf sich warten. Erst gut nach 20 Uhr ging es los, erst kamen einzelne Tiere unter der Brücke herausgestartet, doch bald wurden es Schwärme und nach zwei oder drei Minuten war es ein nicht abreißender Strom an kleinen schwarzen Flatterern, die sich in den Himmel erhoben. War schon beeindruckend! Schade, dass man das fotografisch bei der Dunkelheit nicht mehr vernünftig einfangen kann. Das ist eine Erinnerung für den Kopf ;-)
Nach etwa einer halben Stunde brachen wir auf zur Williams Water Wall im Post Oak Blvd, weil ich gelesen hatte, dass das Kunstwerk nachts besonders hübsch anzusehen ist. Zunächst landeten wir in der falschen Straße, weil die da zu faul sind, sich drei verschiedene Straßennamen einfallen zu lassen und einfach eine S. Post Oak St, eine N. Post Oak St und einen Post Oak Blvd nannten. Als wir ankamen, war alles dunkel, weil das Teil statt wie recherchiert um 10pm schon um 9pm ausgeschalten wird ... Ratet mal ... Es war 9:05pm :-)
Wir beschlossen also, in unser schönes Hotel zu fahren und uns die Wasserwand doch für den Morgen vorzunehmen